
Bücher, Blogs oder Fachzeitungen haben das beste Preis-Leistungsverhältnis, um neues Wissen aufzubauen. Ein Buch kostet in der Regel zwischen 10 und 20 Euro, kann aber Gedankenanstöße und Ideen enthalten, die dir 1000 oder mehr Euro zurückgeben.
Im Laufe der Jahre habe ich aber festgestellt, dass man dabei auch einiges falsch machen kann. Ich habe mich dabei auch von externen Leitsätzen verführen lassen. In diesem Artikel möchte ich euch deshalb meine persönlichen 4 Wege zeigen, die mir einen größeren Mehrwert beim Lesen gegeben haben. Bitte beachtet: Das ist natürlich ein sehr subjektives Empfinden und das kann bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt sein. Vielleicht ist aber für den ein oder anderen Leser ein Gedankenanstoß dabei.
1. Viel hilft nicht viel
Einen der größten Irrglauben den ich feststellen musste, ist die Lesequalität an die Quantität zu knüpfen. Zum Jahresende habe ich vor allem auf Twitter gesehen, wie nun die massive Anzahl an Büchern aufgezählt wurde, die im letzten Jahr gelesen wurde. Auch für die Ziele im neuen Jahr wurden hat man oft Phrasen gelesen wie „One Book a Week“, „100 Bücher im Jahr“…
Diese Vorgehensweise bringt aus meiner Sicht gar nichts. Denn hier steht klar Quantität vor Qualität. Bücher sind auch einfach zu unterschiedlich um sie in so eine Zahl zu pressen. Lese ich eine Biographie wie die von Arnold Schwarzenegger*, dann habe ich ein anderes Ziel, als wenn ich ein Sachbuch über die Börse durcharbeite. Bei der Biographie möchte ich z.B. unterhalten und motiviert werden. Vielleicht ziehe ich aus einer Geschichte eine Erkenntnis für mich heraus die mir später helfen wird. Ich kann sie aber nicht erwarten. Dafür habe ich so ein Buch meistens relativ schnell gelesen.
Ein Sachbuch hingegen muss ich ganz anders behandeln, hier muss ich das Buch zwischendurch einmal weglegen, etwas in Excel testen, mir im Falle der Börse unterschiedliche Märkte anschauen etc.
Habe ich das bloße Ziel am Ende des Jahres 100 Börsenbücher gelesen zu haben, dann kann ich damit vielleicht auf Twitter angeben, einen richtigen Mehrwert werde ich vermutlich aber kaum generiert haben.
Daher habe ich mich komplett von diesen Zahlen gelöst und mich vielmehr auf Routinen im nächsten Punkt fokussiert.
2. Mache es zur Routine
Die pure Zahl von Büchern hat keinen Sinn gemacht, vielmehr aber Routinen. Denn wer kennt es nicht, ein neues Buch hochmotiviert angefangen, liest man es nicht weiter, fängt ein anderes an oder schaut doch lieber Netflix. Vielleicht nimmst du dir das Lesen auch im Urlaub vor, da klappt es dann auch nicht, naja gut aber im Rückflug hast du ja Zeit, dann siehst du aber im Flight-Entertainment System eine neue Serie…
Kurzum: Meine wichtigste Erkenntnis ist einen festen Zeitraum für das Lesen zu schaffen. Und dieser ist zeitgesteuert. Persönlich lese ich jeden Morgen 30 Minuten, ohne Stress und ohne Druck eine gewisse Seitenzahl zu schaffen. Diese ergibt sich von ganz alleine.
Daher funktioniert das ganze auch so super mit dem 5 AM Club. Morgens gibt es keine Ausrede, keinen Termin, kein Länderspiel usw. was dazwischenkommen kann.
3. Markieren, markieren, markieren
Jedes Buch von mir sieht fürchterlich bunt und verknickt aus. Das liegt daran, dass ich es mit Textmarkern und Stiften bearbeite. Tendenziell streiche ich mir jeden Satz oder Zitat an, das mir wichtig vorkommt an. Mir persönlich hilft es die Texte genauer zu lesen.
Vor allem hilft es aber dabei, die Inhalte im Nachgang besser noch einmal durchzugehen. Denn ich habe es mir angewöhnt vor jeder Lesesitzung die markierten Sätze der letzten paar Seiten noch einmal anzusehen. Das dauert keine 2 Minuten, hilft zu wiederholen und bringt einen gut in das Thema zurück.
Deshalb markieren, markieren, markieren…
4. Wiedervorlage
Bücher sollten regelmäßig auf die Wiedervorlage Liste kommen. Wie bei einer Akte im Büro, müssen die alten Kamellen regelmäßig wieder das Tageslicht sehen. Manche Gedanken haben vielleicht in deine damalige Zeit oder dein Umfeld nicht gepasst, bringen dich jetzt aber auf ganz neue Ideen.
Wenn deine Bücher fleißig markiert sind, dauert es auch nicht lange durch die Seiten zu fliegen und die wesentlichen Inhalte wieder aufzuschnappen. Hast du dazu noch ein paar Sätze zu jedem Kapitel aufgeschrieben, dann hast du mit dieser Vorgehensweise einen enormen Mehrwert, bei einem Aufwand von vielleicht 30 Minuten.
Fazit
Bücher sind eine super Wissensquelle, die 4 gezeigten Punkte haben mir geholfen wie man mit wenig Aufwand noch mehr aus ihnen herausholen kann. Und nehme am Ende auch nicht alles zu ernst und erwarte eine sofortige Gegenleistung. Selbst wenn du mal ein Werk gelesen hast, dass dir auf den ersten Blick keinen Mehrwert bringt dann ist es auch nicht schlimm. Hier macht es auf Dauer doch die Menge aus und für die eine geniale Idee ist der „Aufwand“ es wert. .
Übrigens: Warren Buffett verbringt von seinen sagen wir 8 Arbeitsstunden am Tag alleine 6 mit Lesen. Und das mit 87 Jahren…
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